Pläne für eine widerstandsfähige Zukunft

Immer mehr Fairtrade-Kooperativen entwickeln konkrete Anpassungspläne, um sich besser gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Eine neue explorative Studie von Fairtrade ging erstmals der Frage nach, welche verschiedenen Anpassungsmaßnahmen Produzentenorganisationen  gegen Klimafolgen anwenden. Der Ansatz, konkrete Anpassungspläne zu erstellen, trägt dazu bei, die Produktion zu stärken und langfristig zu sichern. Kaffeeproduzent*innen sind Vorreiter darin, Klima-Anpassungspläne zu entwickeln, doch auch Organisationen aus den Bereichen Kakao, Tee, Bananen und Zucker machen mit.

Anpassung an den Klimawandel: Der Schlüssel zur Resilienz

Mit dem Ziel, besser auf klimatische Herausforderungen wie steigende Temperaturen, Schädlinge und Wasserknappheit reagieren zu können, haben bis Ende 2022 insgesamt 502 Fairtrade-Organisationen Klimaanpassungspläne entwickelt, 2023 waren es bereits 720.
Von den Plänen, die bereits 2022 vorlagen, wurden fast alle bereits teilweise oder vollständig umgesetzt. Die Studie zeigt: Der Prozess des Planens allein stärkt bereits das Wissen der Bäuerinnen und Bauern und fördert erste Maßnahmen für bessere Resilienz. Zu den typischen Anpassungen gehören die Nutzung resistenter Pflanzensorten, das Beschneiden und Schattieren der Pflanzen, Bodendecker und Mulchen zur Verbesserung der Bodenqualität und effizienten Wassernutzung.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen zeigt erste Erfolge: Die Kooperativen berichten von verbesserter Bodenqualität, höheren Erträgen und einer gestärkten Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Schädlinge. Die größten Fortschritte erreichen die Produzentenorganisationen, die Zugang zu technischer und finanzieller Unterstützung haben und deren Bauern regelmäßig geschult werden.

Langfristige Strategien für eine nachhaltige Zukunft

Trotz der Fortschritte stehen die Bäuerinnen und Bauern vor großen Herausforderungen, da die klimatischen Veränderungen weiter zunehmen. Langfristig werden sie stärkere Maßnahmen benötigen, etwa eine intensivere Zusammenarbeit unter den Produzentenorganisationen und eine Anpassung der gesamten Produktionssysteme. Die Studie empfiehlt daher, die Datenerhebung und das Monitoring zu stärken und auch künftige Klimaszenarien in die Planungen einzubeziehen. So sollen Kooperativen befähigt werden, nicht nur auf moderate, sondern auch auf drastischere Klimaveränderungen zu reagieren und ihre Lebensgrundlage zu sichern. 

Fairtrade unterstützt Bäuerinnen und Bauern, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und auf klimafreundliche Anbaupraktiken umzustellen. Dazu gehören Schulungen und Zugang zu technischer Unterstützung, damit Produzent*innen langfristig erfolgreich wirtschaften können.