Peru, Bolivien und Tansania: Spitzenkaffees aus fairem Handel prämiert

Der Wettbewerb „Taza Dorada“, zu Deutsch „Goldene Tasse“, prämiert jährlich Spitzenkaffees aus Fairtrade-zertifizierten Kooperativen und bringt sie mit internationalen Röstereien zusammen.

Der Wettbewerb „Taza Dorada“ wird sowohl in Afrika als auch in Lateinamerika ausgetragen.Im Oktober feierte die Auszeichnung in Peru Premiere, außerdem wurden erstmalig Spitzenkaffees aus Bolivien und Tansania gekürt. Ziel ist es, Kleinbauern und Bäuerinnen zu motivieren, die Qualität ihres Produkts zu verbessern und internationale Käufer*innen auf hochwertigen Fairtrade-Kaffee aufmerksam zu machen. Zudem vernetzt die „Taza Dorada“ Produzent*innen untereinander, so dass sie Informationen austauschen und Best Practices teilen können.
Das Prinzip des Wettbewerbs ist schnell erklärt: Kleinbäuerliche Produzent*innen senden ihre Kaffees an die Jury des Wettbewerbs, die sie anschließend bewertet und die Ergebnisse veröffentlicht. Neben einer Gesamtpunktzahl werden auch Geschmacksnoten und Aromen vermerkt, sodass interessierte Unternehmen sofort ihre Präferenzen wählen können. Die unterschiedlichen Kaffees sind anschließend 30 Tage lang als Samples bestellbar solange der Vorrat reicht.

Hundert Proben von höchster Qualität

In Peru gibt es nicht nur die größte Anzahl von Erzeugerorganisationen, auch der meiste in Deutschland angebotene Fairtrade-zertifizierte Kaffee stammt von dort. Deswegen wurde die erste „Taza Dorada“ in dem lateinamerikanischen Land mit Spannung erwartet. Mehr als hundert Kaffeeproben standen zur Wahl. In der Kategorie Microlot (Kleinstproduzent*innen) ging der erste Platz an die Cooperativa de Servicios Múltiples Sol & Café (Cajamarca), der zweite an die Cooperativa Agraria Cafetalera Huadquiña (Cusco). Den dritten Platz konnte sich die Asociación de Productores Agropecuarios Perfiles Coffee (Cajamarca) sichern.

In der Kategorie Vollcontainer stachen Partien aus den Regionen Cajamarca, Cusco und Pasco mit hervor. Die Cooperativa Huadquiña aus Cusco konnte sich den ersten Platz sichern, der zweite ging an die Cooperativa Agraria Cafetalera Valle de Incahuasi und der dritte an die Cooperativa Agraria Cafetalera Cepro Yanesha aus Pasco. „Wir haben beim peruanischen Kaffee ein gutes Gleichgewicht gefunden, immer mehr Menschen fragen nach anderen südamerikanischen Ländern als Brasilien und Kolumbien", so der führende Juror des Wettbewerbs, Tomás Córdova, Präsident des Nationalen Kaffeerates.

Taza Dorada in Bolivien, Kombe la Dhahabu in Tansania

An dem Wettbewerb für Spitzenkaffees aus Bolivien nahmen 14 Fairtrade-Kleinproduzentenorganisationen teil, die in der Vorauswahl 21 Proben einreichten. In der Kategorie Microlots belegten die Kaffees von Coopevictoria Mejillones, der Asociación Aprocafe und der Asociación Aipep Pumiri die ersten drei Plätze. Bei den Vollcontainer konnten die Asociación Asocafe überzeugen.

In Zusammenarbeit mit dem „Tansania Fairtrade Coffee Product Network“ hat Fairtrade International zudem den ersten Kaffeequalitätswettbewerb in Moshi, Tansania, unter dem Titel „Kombe la Dhahabu“ ausgerichtet, was auf Suaheli „Goldener Kelch“ bedeutet. An dem Wettbewerb nahmen 7 Fairtrade-zertifizierte Kaffeekooperativen mit 21 Spezialitätenkaffeeproben aus Tansania teil, davon neun Arabica- und 12 Robusta-Varianten. Auf Platz 1 und 3 landeten ein Arabica-Erzuegnisse der Kimuli AMCOS, Platz 2 heimste Kitumbalomo AMCOs ein.
Die Kaffees stehen ab der Bekanntgabe der Gewinnerpartien 30 Tage lang zum Kauf zur Verfügung, und die Verhandlungen werden direkt zwischen der Erzeugerorganisation und interessierten Käufer*innen abgewickelt.