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Meilenstein gegen Ausbeutung in Supermarktlieferketten erreicht

EU-Richtlinienentwurf zu unfairen Handelspraktiken im Lebensmittelhandel

Aktion vor EU-Kommission

Zahlreiche Organisationen fordern durch Aktionen das EU Parlament und den Rat auf, den Vorschlag der Kommission zu stützen. Bild: Make Fruit Fair, K. Vadino

Die EU-Kommission hat einen Entwurf für eine Richtlinie zu unfairen Handelspraktiken in Lieferbeziehungen im Lebensmittelhandel vorgestellt.

Aktuell führen die unfairen Einkaufspraktiken der Supermärkte zu einer massiven finanziellen Belastung der Hersteller. So werden beispielsweise Werbekosten auf Hersteller abgewälzt, ruinöse Einkaufspreise festgelegt oder Listungsgebühren verlangt, um Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Das hat direkte Auswirkungen auf die schwächsten Glieder der Lieferkette, nämlich Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Indem bestimmte Praktiken nun verboten werden sollen, können endlich kleine Zuliefererbetriebe gegen die ausbeuterischen Methoden der großen Einkäufer geschützt werden.

Eine breite Allianz aus den Organisationen und Plattformen wie Oxfam, FTAO, IFOAM-EU und FOE Europe begrüßen diese Initiative und fordern das EU-Parlament und den Rat auf, den Vorschlag der Kommission zu stützen.

Europäische Parlament nun gefordert

„Dies ist ein wichtiger erster Schritt zur Beseitigung unfairer Handelspraktiken in unseren Nahrungsmittellieferketten.“, so der Geschäftsführer des Fair Trade Advocacy Office, Sergi Corbalan. Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten müssen jetzt schnell aktiv werden, um den Vorschlag der Kommission zu verbessern. Die EU muss sicherstellen, dass die schwächsten Akteure der Lieferkette Zugang zu Beschwerdemechanismen haben und muss Beschwerden gegen Unternehmen zulassen, die Nahrungsmittel in die EU importieren.“