KLJB: Vorstand plant mehr fairen Handel

Mit der Wahl von Daniela Ordowski ist der Vorstand nun komplett weiblich – und schreibt sich den fairen Handel auf die Flagge.

Daniela Ordwoski ist neue Bundesvorsitzende der KLJB.

Daniela Ordwoski ist neue Bundesvorsitzende der KLJB.

Daniela Ordwoski studiert Politikwissenschaft und kommt aus Mainz - und ist seit einigen Wochen Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung Deutschland. Die 26-jährige gilt als Verfechterin von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologischer Politik. TransFair hat drei Fragen zum Amtsantritt.

KLJB und fairer Handel – wo sehen Sie die Schnittmengen und Synergiemöglichkeiten?
Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Fairen Handel noch stärker - und auch auf lokaler Ebene - in der KLJB zu verankern?


„Die KLJB möchte die Gesellschaft, die Politik, die Kirche und vorallem Jugendliche für den Fairen Handel sensibilisieren und motivieren aktiv zu werden. Wir machen uns für die Einhaltung der Menschenrechte stark, wozu der Faire Handel einen wichtigen Beitrag leistet. Er macht deutlich, dass es möglich ist, ökologisch, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig zu handeln, und dabei den Menschen als Träger von Rechten in den Mittelpunkt zu stellen.

Besonders bei unseren politischen Bestrebungen für faire Löhne von Agrarerzeugnissen aus Deutschland, der EU und Ländern des globalen Südens sehen wir Synergien. Fairer Handel funktioniert nur wenn wir alle unseren Beitrag leisten und unsere Mitglieder dazu motivieren bei ihren Veranstaltungen und auch im Privaten den fairen Handel zu unterstützen. Dies passiert vorallem dann, wenn sie die Beweggründe und Wichtigkeit des Fairen Handels verstehen, dazu möchten wir durch Bildungsangebote einen Beitrag leisten.“

Sie waren bereits viele Jahre im Bundesarbeitskreis für Internationale Entwicklung aktiv. Welche Thementrends der letzten Jahre nehmen Sie bei der internationalen Entwicklungszusammenarbeit als besonders stark wahr?


„In den letzten Jahren ist meiner Meinung nach, ein noch größeres Bewusstsein dafür entstanden, dass Themen stärker miteinander gedacht werden müssen. Das Thema Flucht beispielsweise ist ein vielschichtiges durch unterschiedliche globale Interdependenzen geprägte Thematik. Unser Ernährungssystem hat einen enormen Einfluss auf den Klimawandel und andere Ursachen der Migration.  All dies sind Interdependenzen, die noch stärker in den Blick genommen werden müssen und die in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit meiner Meinung nach an Relevanz gewonnen haben.“

Wenn Sie sich was wünschen könnten: Was wird sich bis zum Ende Ihrer Amtszeit verändert haben?

„Ich wünsche mir, dass ein Umdenken stattgefunden hat, hin zu einem menschenwürdigen wirtschaften. Ich hoffe, dass im Laufe meiner Amtszeit besonders im fairen Handel Wertschöpfungsketten in den Ursprungsländern geschaffen werden, da der Rohstoffverkauf wenig gewinnbringend ist. Die Produkte, die fair produziert und verkauft werden, machen nur einen Bruchteil der gesamten Weltwirtschaft aus.  Ich hoffe, dass wir den Mut haben, neue Wege zu gehen, den Fairen Handel weiterzudenken und weiterzuführen. Unsere Visionen von einem neuen Wirtschaften soll gelebt werden.  Fangen wir also heute damit an!“