Kaffeekooperativen in Peru organisieren Lebensmittelpakete

In einer ersten Aktion wurden 50 Lebensmittelpakete aus Mitteln der Fairtrade-Prämie finanziert, weitere 30 konnten durch lokale Spenden ermöglicht werden.

Am 16. März rief die peruanische Regierung den Ausnahmezustand für die COVID-19-Pandemie aus und verhängte eine landesweite Quarantäne. Der Ausnahmezustand umfasst die Schließung der Grenzen, die Einstellung der Handelsaktivitäten mit Ausnahme der Produktion, einen Import- und Exportstopp von Lebensmitteln sowie Einschränkungen der Mobilität von Personen, ausgenommen Beschäftigte von Banken und medizinischen Einrichtungen. In Peru waren bis zum 3. April 1.414 Personen mit dem Virus infiziert, 537 kuriert 55 verstorben.

 

Weiterhin Versorgungsprobleme trotz Regierungsmitteln

Obwohl die Regierung Mittel zur Unterstützung der ärmsten Bevölkerungsteile bereitgestellt hat, profitieren längst nicht alle Bedürftigen davon. Zwei Fairtrade-zertifizierte Kaffeekooperativen im Departement San Martín – die Amazonas Alto Mayo Producers Association (APROMAYO) und die Cooperativa de Servicios Múltiples (ADISA) – ergriffen jetzt die Initiative zur Unterstützung ihrer Gemeinden und Mitglieder.


Das APROMAYO-Team hat in Zusammenarbeit mit Handelspartnern, Unternehmen, der Vereinigung ökologischer Kaffeeproduzenten von Alto Mayo (APECAM) und der Santa Rosa Elderly Association Lebensmittelpakete zusammengestellt. Die Pakete enthalten Reis, Öl, Nudeln, Zucker, Milch und Konserven und werden hauptsächlich an ältere Menschen in den Gemeinden verteilt. In einer ersten Aktion wurden 50 solcher Lebensmittelpakete aus Mitteln der Fairtrade-Prämie finanziert, weitere 30 konnten durch lokale Spenden ermöglicht werden.


Der Vorstand der APROMAYO unter Leitung des Präsidenten Joseph Ríos Vásquez plant eine weitere Verteilung von Lebensmitteln an die 250 Produzent*innen, die Teil der Organisation sind.  Auch die ADISA konnte die Fairtrade-Prämie nutzen, um 50 Lebensmittelpakete an die Mitglieder der Organisation zu verteilen.

 

Solidarität beweisen – lokal wie global

Beide Fairtrade-Organisationen in Peru haben in Krisenzeiten ihre Solidarität bewiesen. Leydi Requejo Alfaro, der kaufmännische Leiter von APROMAYO, erklärte: „Aus dem Fairen Handel haben wir gelernt, dass die sozialen und ökologischen Kriterien grundlegend sind, um jeden Tag bessere Menschen zu werden.“ Auf diese Weise zeigt sich, dass der faire Handel eine aktive Wirkung für ein solidarisches Zusammenleben erzielt und in schwierigen Zeiten dazu beiträgt, Probleme gemeinsam zu lösen.