Honig? Nicht nur regional sondern fair

Am 20. Mai ist Welttag der Biene. Um die Arbeit der fleißigen Helferinnen zu würdigen, sollte man nicht nur auf regional, sondern auch auf fair gehandelten Honig achten. Dafür steht Latina Honey.

Die Initiative Latina Honey unterstützt Imker*innen, sich zu vernetzen und ihren Honig besser zu vermarkten. Zu sehen sind Bienen in Bienenwaben sowie das Logo von Latina Honey. Bild: Fairtrade/CLAC

Die Initiative Latina Honey unterstützt Imker*innen, sich zu vernetzen und ihren Honig besser zu vermarkten. Bild: Fairtrade/CLAC

Honig? Der kommt doch von der lokalen Imkerin um die Ecke. Naja, auch. Aber die heimische Produktion deckt nur 20 bis 30 Prozent des Bedarfs. Der Rest wird importiert. Genau deshalb ist es wichtig beim Honigkauf auf Fairtrade achten.

Fairtrade-Honig kommt vor allem aus Lateinamerika, beispielsweise aus Mexiko, Guatemala und Chile. Hier haben sich Imker-Genossenschaften zusammengetan, um gemeinsam ihren Honig zu vermarkten. Dafür steht „Latina Honey“.

„Latina Honey“ zeichnet sich durch die Reinheit und durch die Besonderheiten der Vegetation und des Klimas der Regionen aus, aus denen der Honig stammt. Die Bienen sammeln die Pollen in geschützten Gebieten abseits von Pestizideinsatz. So entsteht geschmacklich exquisiter Honig, der zudem ökologisch nachhaltig ist und den Schutz der biologischen Vielfalt der Regionen unterstützt.

Nicht nur Bienen und Honig, auch die Imkerinnen und Imker profitieren, denn sie wirtschaften gemeinschaftlich und nach Fairtrade-Bedingungen. Durch den Zusammenschluss in der Latina Honey-Initiative fördert das lateinamerikanische Fairtrade-Produzentennetzwerks CLAC neben der Honig-Vermarktung auch den Zugang zu Marktinformationen, Kontakt zu Importeuren und anderen Marktakteuren und bietet Schulungen, beispielsweise zu Produktionspraktiken oder Maßnahmen, besser mit dem Klimawandel zurecht zu kommen. Alle Imker*innen des Netzwerks sind Teil von Fairtrade-zertifizierten Kooperativen. Durch den Verkauf ihres Honigs über den fairen Handel erhalten sie stabile Preise und eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für gemeinschaftliche Projekte.

Der Zusammenschluss in Genossenschaften und dem länderübergreifenden Honig-Netzwerk ist darüber hinaus identitätsstiftend und verstärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Mitglieder zu ihren Organisationen. Ein Gemeinschaftsgefühl, das auch die Bienen einschließt: „Bienen und Imker sind eine Familie. Sie zahlen es uns reichlich zurück“, so beschreibt es Imker José Anuolfo Herrera Rodrígues von der Genossenschaft ACODIHUE aus Guatemala.

Am 20. Mai ist der Welttag der Biene. Die kleinen Insekten leisten Großes für die Welt.

Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die gesamte Menschheit. Allein in Deutschland hängen 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau von der Bestäubung der Honigbienen ab. Ähnliches gilt weltweit. So werden beispielsweise auch Kaffeeblüten von den kleinen Sechsbeinern bestäubt – unser Kaffeegenuss hängt also ebenfalls vom Wohl der Biene ab.

Ob auf das Frühstücksbrot oder in die Tasse Tee: In Deutschland wird die Biene auch wegen des Honigs sehr geschätzt: Rund ein Kilogramm landen hier pro Kopf und Jahr auf Frühstücksbroten, im Gebäck oder Tee. Die rund 1 Mio. Bienenvölker, die von gut 152.000 Imker*innen versorgt werden, können lediglich 15.000-25.000 Tonnen Honig herstellen – rund 20 bis 30 Prozent des Verbrauchs in Deutschland. (Quelle: Deutscher Imkerbund)

Latina Honey – Good for bees, trees and people

Weltweit macht sich der Klimawandel in der Imkerei bemerkbar: Hitze, Dürren und Starkregen verändern die Blütezeiten und erschweren die Arbeit der Bienen. Umso wichtiger, dass Verbraucher*innen auch beim Honig-Einkauf auf das Fairtrade-Siegel achten. Denn die Fairtrade-Standards sind gut für Mensch und Umwelt.

So lautet auch das Motto der Latina-Honey Initiative: "Good for bees, trees and people - healthy for the planet, healthy for you". Hinter Latina Honey stehen 4.326 Imker*innen aus 27 Fairtrade-zertifizierten Kooperativen, die sich um rund 304.000 Bienenstöcke in Mexiko, Guatemala, Nicaragua, Brasilien, Chile, Uruguay und Argentinien kümmern. Im vergangenen Jahr haben sie rund 10.600 Tonnen Honig produziert, von dem knapp 4.700 Tonnen unter Fairtrade-Bedingungen verkauft wurde. So erwirtschafteten die Imker*innen rund 960.000 Euro Fairtrade-Prämiengelder, zusätzlich zu den Erzeugerpreisen für den Honig.