von

Gemeinsames Engagement in der Bündnisinitiative Tamil Nadu

Indiens Textilindustrie hat eine lange Tradition und stellt auch heute noch den größten Exportsektor des Landes dar. Obwohl in den letzten Jahren das Bewusstsein für soziale Verantwortung in Indien steigt, sind noch zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Um in der südindischen Region diese Herausforderungen in der Textilindustrie anzugehen, hat sich innerhalb des Bündnisses für Nachhaltige Textilien die Initiative Tamil Nadu gegründet.

Logo des Bündnisses für Nachhaltige Textilien

Mitglieder sind FEMNET, Hugo Boss, KiK, Otto, Tchibo, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie über eine Entwicklungspartnerschaft (DeveloPPP.de) Transfair e.V. (Fairtrade Deutschland) und das Textilunternehmen Brands Fashion. Ziel der Initiative ist die systemische Verbesserung von Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie in dem südindischen Bundesstaat.

Inhalt der Bündnisinitiative

Im südindischen Tamil Nadu wird in Spinnereien und Textilfabriken systematisch die Einhaltung von Sozialstandards und damit insbesondere die Arbeitsbedingungen von 500.000 Frauen und jungen Mädchen maßgeblich verbessert. Durch den Aufbau eines politischen Dialogs zwischen Staatsregierung, Unternehmen und Zivilgesellschaft wird das Vertrauen zwischen den Stakeholdern gestärkt und die Herausforderungen des Sektors diskutiert. In „Trainingsprogrammen“ für Arbeiterinnen und Arbeiter und dem Management in 300 Spinnereien und Textilfabriken wird der soziale Dialog gefördert und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter eingeleitet, wie die Einrichtung gesetzlicher vorgeschriebener Beschwerdekomitees Ein weiteres Ziel ist es, die Qualität der staatlichen Kontrollen der Arbeitsbedingungen durch Schulungen der Arbeitsinspektoren zu erhöhen.

Kickoff-Workshop in Tamil Nadu

Mit einem Kick-Off Workshop wurde die Bündnisinitiative am 19. September 2017 im südindischen Coimbatore erfolgreich angeschoben. Die deutsche Delegation bestand aus Dr. Gisela Burckhardt (FEMNET), Nanda Bergstein (Tchibo), Solveig Steinbrenner-Thaler (Hugo Boss), Dorothee Wirtz (TransFair e.V.), Jürgen Kretz (BMZ) und Magnus Schmid (Bündnissekretariat). Insgesamt nahmen 58 Personen am Stakeholder-Workshop teil, darunter u.a. lokale Vertreterinnen und Vertreter von Regierung, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften.

Bei dem Workshop wurde deutlich, dass die Beteiligten die bestehenden Herausforderungen bezüglich der Arbeitsstandards anerkennen, und einem Multistakeholder-Prozess
mit Unterstützung durch die Bündnisinitiative offen gegenüberstehen.