Fairtrade stellt Textilstandard beim Pariser Friedensforum vor

Im Rahmen des Pariser Friedensforum haben die Fairtrade-Organisationen aus Deutschland, Frankreich und Indien den Fairtrade Textilstandard vorgestellt.

Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter bei der Arbeit in einer Fabrik in Indien.

Frankreich zählt neben Deutschland zu den wichtigsten Abnehmerländern für Fairtrade-Baumwolle. Bild: Christoph Köstlin / Fairtrade.

Das Forum wählte das Engagement von Fairtrade aus über 850 Projekten aus und ermöglichte es, die Textilarbeit der Organisation einem breiten und internationalen Publikum aus Handel, Verbraucher*innen und politischen Entscheidungstragenden vorzustellen.

Im Mittelpunkt der Konferenz steht in diesem Jahr die Corona-Pandemie. Die Textilindustrie gilt als besonders von der Krise betroffenen Branchen. In seinem Vortrag rief Fairtrade Unternehmen dazu auf, Textilarbeiter*innen höhere Löhne zu bezahlen. Der Fairtrade Textilstandard ist der einzige Standard auf dem Markt, der Unternehmen einen festen Zeitraum von sechs Jahren vorgibt, in dem sie allen Beschäftigten entlang der textilen Produktionskette existenzsichernde Löhne bezahlen müssen. Arbeiter*innen erhalten darüber hinaus gezielte Trainings, die sie dabei unterstützen, selbst für ihre Rechte einzustehen. Außerdem sieht der Standard eine Reihe von Kriterien zu Arbeitssicherheit, Arbeitsverträgen, Beschwerdemechanismen sowie Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit vor. Insgesamt 29 Fabriken und rund 3.700 Arbeiterinnen und Arbeiter wurden im Rahmen des Fairtrade-Textilprogrammes bereits geschult.

Das Forum in Frankreichs Hauptstadt, das vom 11. bis zum 13. November stattfindet, ist die erste Veranstaltung der internationalen Agenda, die sich mit dem Aufbau einer besseren Welt nach der Corona-Pandemie beschäftigt. Zu den Redner*innen zählten unter anderem Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der indische Premier Narendra Modi und bekannte Persönlichkeiten wie Melinda Gates.