Fairtrade mit höchster Bekanntheit unter den Nachhaltigkeitssiegeln

In einer aktuellen Utopia-Studie wurden Konsumenten zu Relevanz und Vertrauenswürdigkeit und von verschiedenen Siegeln befragt. Im „Siegel-Jungle“ gewinnen Glaubwürdigkeit und Transparenz zunehmend an Bedeutung.

Fairtrade Warenkorb. Foto: © Miriam Ersch

Laut einer Utopia-Studie hat Fairtrade die höchsten Bekanntheitswerte unter den Nachhaltigkeitssiegeln. Foto: © Miriam Ersch

Mit 54 Prozent hat Fairtrade bei der ungestützten Abfrage („Welche Siegel kennst du im Bereich Lebensmittel?“) den höchsten Bekanntheitswert. Bei der gestützten Befragung („Welche der folgenden Siegel sind dir dem Namen oder Logo nach bekannt?“) zeigt sich durchgehend eine höhere Bekanntheit. Im Bereich Lebensmittel bestätigten durchschnittlich mehr als 80 Prozent der Befragten, Label wie Fairtrade, Bio und Demeter zu kennen. Mit 91 Prozent hat Fairtrade auch bei der gestützten Befragung die höchste Bekanntheit.

Als besonders vertrauenswürdig gelten Umweltschutzorganisationen und andere NGOs. 81 Prozent der Befragten gaben an, dem Fairtrade-Siegel zu vertrauen. Dabei hängt das Vertrauen in hohem Maße vom Zeichengeber ab. 45 Prozent der Befragten gaben an, sie vertrauen vor allem dem Siegel, bei dem sie wissen, wer es vergibt.

68 Prozent sehen Siegel als hilfreiche Orientierung, auch wenn sie die Bedeutung des Siegels häufig nicht genau wissen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, dass Konsumenten Vertrauen in das Siegel oder die dahinterstehende Organisation haben.

Was bedeutet das Fairtrade-Siegel

Das Fairtrade-Siegel steht für soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewährleisten. Die Fairtrade-Standards beziehen sich dabei unter anderem auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und eine Vielzahl internationaler Abkommen und bringen diese in die Form konkreter, überprüfbarer Kriterien. Fairtrade arbeitet zudem mit seinen Arbeitsschwerpunkten ganz gezielt an Themen wie Arbeiterrechte, Geschlechtergerechtigkeit oder der Anpassung an den Klimawandel, um die Produzentenorganisationen zu unterstützen, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.

Die zunehmende Anzahl an Produktbezeichnungen und Gütesiegeln sorgt bei Verbrauchern vermehrt für Verwirrung, anstatt dass sie Kaufentscheidungen erleichtert. Transparenz zählt bei Fairtrade zu den wichtigsten Kriterien. Somit sind viele Fairtrade-Produkte zu 100 Prozent physisch rückverfolgbar. Ob die Fairtrade-Standrads eingehalten werden, überprüft die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT. Das Unternehmen zertifiziert Produzenten, Händler und Hersteller in rund 115 Ländern nach den Fairtrade-Standards und kontrolliert auch, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen. TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) schließt Lizenzverträge mit Handelspartnern ab, die nach Fairtrade-Standards gehandelte Produkte anbieten.

Hintergrund der Umfrage

Siegel sollen die Kaufentscheidungen erleichtern. Utopia will Konsumenten Information und Inspiration geben, wie sie nachhaltiger leben können. Siegel spielen dabei als Ratgeber eine zentrale Rolle. Deshalb hat Utopia seine Nutzer im Januar 2019 zu Bekanntheit, Relevanz und Glaubwürdigkeit von Siegeln befragt. An der Umfrage haben sich mehr als 3.300 Utopia-Nutzer beteiligt.