Fairtrade-Kooperative in Indien arbeitet vorbildlich

Die Fairtrade-Kooperative Manarcadu Social Service Society (MASS) in Indien wurde als eine von elf Organisationen für ein Kompendium über nachhaltige Landwirtschaft in Asien ausgewählt.

Mitglieder der Fairtrade-Kooperative MASS

Die Mancarcadu Social Service Society (MASS) konnte mit ihrem Konzept und ihren nachhaltigen Methoden überzeugen und ist nun als eine von elf Organisationen als Fallstudie in der „Sitaram Rao Livelihoods Asia Case Study“ gelistet.

Das Kompendium

Die „Sitaram Rao Livelihoods Asia Case Study“ hat für das Jahr 2016 ein Kompendium aus elf Organisationen zusammengestellt, die nachweislich faire und nachhaltige Landwirtschaft betreiben – die Manarcadu Social Service Society, als zertifizierte Fairtrade-Kooperative, ist bei den ausgewählten Gewinnern des Wettbewerbs mit dabei. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb für Organisationen im asiatischen Raum, die sich unter anderem mit den Schwerpunkten, nachhaltige und ressourcenschonende landwirtschaftliche Produktion, biologischen Anbau und Nahrungsmittelsicherheit auseinandersetzen. Eine unabhängige Jury aus Expertinnen und Experten der IRMA (Institute of Rural Management Anand) hat alle 40 Einsendungen evaluiert und die Organisationen ausgewählt, die die Standards der Jury erfüllen. Die Mancarcadu Social Service Society konnte mit ihrem Konzept und ihren nachhaltigen Methoden überzeugen und ist nun als eine von elf Kooperativen als Fallstudie in ihrem Bericht „Innovations in Sustainable Agriculture“ gelistet.

MASS – Eine Erfolgsgeschichte

Die Kooperative im Süden Indiens blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück. Angefangen hat alles im Jahre 2001 mit gerade mal 40 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die Kaffee, Kakao und Gewürze unter der Leitung von Bijumon Kurian angebaut haben. Bijumon Kurian, nun Präsident von MASS und Preisträger des „Biggest Fairtrade Fan“-Awards 2016, hatte die Vision von einer fairen und nachhaltigen Landwirtschaft, die positive Effekte für Mensch und Umwelt haben sollte. Aus dieser Idee wurde zusammen mit immer mehr engagierten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Region die Manarcadu Social Service Society, kurz MASS, gegründet, die diese Ziele bis heute verfolgt und ausbaut. Mittlerweile umfasst MASS 17 Clustergruppen mit bis zu 50 Mitgliedern – einen großen Teil des Erfolgs machen die Struktur und der Aufbau der Kooperative aus. In monatlichen Treffen der Clustergruppen werden demokratisch Entscheidungen getroffen, wie zum Beispiel, welche Investitionen mit den Fairtrade-Prämien getätigt werden. Anschließend werden die getroffenen Entscheidungen vom regelmäßig neu gewählten Vorstand genehmigt und von der gesamten Kooperative in der Region umgesetzt.

Viele Vorteile für die Mitglieder der MASS

Die Kleinbauern und ihre Familien profitieren in sozio-ökonomischen Lebensbereichen von dieser fairen und nachhaltigen Anbauweise, ebenso wie von den Fairtrade-Prämien, die über die Jahre sehr stark gestiegen sind. Unter anderem wird ein besserer Zugang zu modernen Landwirtschaftsequipment geboten, welches die Produktivität sowie die Qualität der Produkte steigert. Die Infrastruktur in der Region wird verbessert, um eine sicherere und bessere Distribution der Produkte zu ermöglichen. Zudem sind mehr als 600 Kleinbäuerinnen und -bauern und ihre Familien krankenversichert, ebenso wird in Bildungsstipendien der Kinder von Kleinbauern investiert.

Blick in die Zukunft

MASS möchte sich weiter entwickeln und wachsen – die nächsten Ziele sind unter anderem die Mobilisierung und Gewinnung von weiteren Kleinbäuerinnen und Kleinbauern für eine fairere und nachhaltigere Landwirtschaft. Die Steigerung der Fairtrade-Prämien steht auch mit auf der Agenda, um neue und innovative Projekte zu initiieren. Des Weiteren plant die Kooperative Online-E-Center zu errichten, die eine bessere Unterstützung und Koordination der Kleinbauern in abgeschiedenen Regionen verspricht. Man darf sehr gespannt in die Zukunft dieser sehr engagierten Kooperative blicken.