Fairtrade-Konferenz für angemessene Einkommen und nachhaltige Zukunft

Vor dem Hintergrund einer globalen Krise der Kakao- und Kaffeepreise hat Fairtrade am 2. Juli Produzent*innen, Unternehmen, Regierungen und Vertreter*innen der Handelsjustiz zusammengeführt, um eine nachhaltige Zukunft für die Kleinproduzent*innen und Arbeiter*innen der Welt zu gestalten. Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller sichert weitere Zusammenarbeit mit Fairtrade zu.

Podiumsdiskussions auf der Fairtrade-Konferenz „Changing Trade, Changing Lives“

Bundesentwicklungsminister Dr. Müller lobt in seiner Videobotschaft die Arbeit der Fairtrade-Bewegung und spricht sich für engere Zusammenarbeit zwischen Fairtrade und dem BMZ aus.

„Wir ziehen zusammen an einem Strang, um Armut in den globalen Lieferketten weltweit zu bekämpfen. […] Der faire Handel in unserer Welt darf nicht die Ausnahme sein, sondern er muss die Regel werden.“ sagt Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in seiner Videobotschaft an die Teilnehmer*innen der Konferenz. Die Fairtrade-Konferenz „Changing Trade, Changing Lives“ untersuchte Trends in den Bereichen Nachhaltigkeit, Lieferketten und Menschenrechte und bewertete die Fortschritte beim Erreichen existenzsichernder Einkommen für die 1,6 Millionen Fairtrade-Produzent*innen und -Arbeiter*innen auf der ganzen Welt. Zentrales Thema waren dabei die aktuellen Preiskrisen im Kakao- und Kaffeesektor. "Die aktuelle Krise der Kakao- und Kaffeepreise ist symptomatisch für die Probleme des globalen Handelssystems. Viele Produzent*innen und Arbeiter*innen verdienen nicht genug, um sich essentielle Grundlagen wie Nahrung, Wohnen und Bildung leisten zu können", sagt Fairtrade International CEO Darío Soto Abril. Es muss möglich sein, dass Kleinproduzent*innen auf der ganzen Welt für ihre Arbeit ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. „Aber das können wir nur in Partnerschaft erreichen“ appelliert Abril an alle Beteiligten in den Lieferketten.

Zusammenarbeit mit BMZ

„In den Entwicklungsländern liegen die Ressourcen, auf denen unser Wohlstand in den Industrieländern aufbaut und dafür haben wir faire Standards einzuhalten. Wir sind längst noch nicht am Ziel, denn die Herausforderungen wachsen. […] und deshalb müssen wir unsere Zusammenarbeit weiter verstärken“ sagt Dr. Gerd Müller. Seit Anfang des Jahres arbeiten das BMZ und Fairtrade gemeinsamen an einem Pilotprojekt zur Existenzsicherung von Kakaoproduzent*innen in der Elfenbeinküste. Mit dem Pilotprojekt folgte die konkrete Umsetzung der in der Fairtrade-Strategie für existenzsichernde Einkommen formulierten Maßnahmen. Diese sollen langfristig kleinbäuerliche Einkommen erhöhen und lokale Marktchancen und die damit einhergehende Erschließung neuer Einkommensquellen für die Kleinproduzent*innen fördern. „Im vergangenen Jahr haben wir unsere Förderung ausgebaut, aber ich sage ganz klar: Sie sind die Pioniere und können weiter auf unsere Unterstützung bauen.“ bewertet Dr. Müller das Engagement von Fairtrade und sichert damit einer weiteren Zusammenarbeit mit Fairtrade zu.

Fairtrade Mitgliederversammlung

Auch die Mitgliederversammlung von Fairtrade International, die vom 4. bis 5. Juli in Bonn stattfindet, ist begleitet von den aktuellen Preiskrisen im Kaffee- und Kakaosektor. Auf der Agenda stehen außerdem auch zahlreiche weitere Themen wie die Reports der NFOs (Nationale Fairtrade Organisationen), den kontinentalen Produzentennetzwerken oder von FLOCERT.