Fairtrade-Kampagne: „Flower Power“ startet mit reger Beteiligung des Einzelhandels

Pünktlich zum Valentinstag am 14. Februar startet die Fairtrade-Rosenaktion „Flower Power – Sag es mit fairen Blumen“. Noch nie war die Beteiligung des Einzelhandels so groß wie in diesem Jahr.

Jeder Kauf von Fairtrade-Rosen stärkt Frauen in den Anbauländern. Die Blumenarbeiterin Grace Mwangi aus Kenia ist eine von ihnen. © Fairtrade / Christoph Köstlin

Neben Florist*innen unterstützen auch Partner wie Aldi Süd und Nord, Edeka und Rewe die Kampagne mit Aktionen am Point of Sale sowie Publikationen in Werbemitteln und am Produkt. So setzen sie ein starkes Zeichen für Frauenrechte weltweit – eine wichtige Entwicklung, denn ein Großteil aller Rosen kommt aus Ostafrika, wo viele Frauen als Pflückerinnen in den Gewächshäusern oder in den Packstationen der Rosenfarmen arbeiten. Oft mangelt es dort an Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. In den Fairtrade-Standards ist dies ebenso verankert wie feste Arbeitsverträge, Sozialleistungen, Gewerkschaftsfreiheit und Mutterschutz.

Immer mehr Kund*innen achten auf das Fairtrade-Siegel

Die Gründe für das Engagement des Handels liegen auf der Hand: Immer mehr Kund*innen achten auf Fairtrade, weiß auch Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation bei Edeka: „Das Fairtrade-Siegel zeigt an, dass bei der Produktion strenge soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden, was Mensch und Natur zugutekommt. Deshalb achten auch immer mehr Kund*innen beim Blumenkauf auf das Fairtrade-Siegel. Wir bei EDEKA legen Wert darauf, unsere Werte auch in unserer Sortimentsauswahl zu leben. Und deshalb gibt es bei Edeka und Netto auch Fairtrade-Blumen.“


2021 wurden laut Hochrechnungen von Fairtrade Deutschland rund 21 Prozent mehr Fairtrade-Rosen verkauft als im Vorjahr. Ihr Absatz erreichte mit knapp 616 Millionen verkauften Stielen einen neuen Rekord. „Jede dritte in Deutschland verkaufte Rose ist eine Fairtrade-Rose. Und dazu tragen wir unseren Teil bei. Warum? Weil es richtig ist. Mit dem Verkauf Fairtrade-zertifizierter Rosen sind stabile Abnahmepreise, die zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte und Programme zur Frauenförderung verbunden. So werden Perspektiven geschaffen, die nachhaltige Wirkung entfalten. Ein Konzept, das zu Rewe passt,“ ist auch Stephan Weist, Director Category Management Fruit, Vegetables, Flowers & Plants bei der Rewe Group Buying GmbH, überzeugt.

Mehr Nachhaltigkeit durch weniger CO2

Doch nicht nur die sozialen Aspekte punkten bei Konsument*innen, Einzel- und Fachhandel – auch das Thema Umweltschutz spielt eine immer relevantere Rolle: „Ich freue mich, dass Fairtrade auch für meine Kund*innen immer wichtiger wird. Inzwischen setze ich nur noch auf Fairtrade-Rosen. Denn trotz der weiten Reise, die die Rosen aus Kenia zurücklegen, ist ihr CO2-Fußabdruck geringer als der von Rosen aus niederländischen Gewächshäusern! Auf Beheizung und Kunstlicht können Rosen im warmen Süden verzichten“, so Walburga Flaucher-Feldkamp, Floristin aus Lotte bei Osnabrück. Tatsächlich ist dies durch eine Studie des Schweizer Ökobilanzunternehmens treeze belegt worden: Trotz Flugtransports verursachen Fairtrade-Rosen wegen der günstigen klimatischen Bedingungen in Kenia 5,4-mal weniger CO2 als niederländische Gewächshausrosen. Rechnet man Anbau, Verpackung und Transport zusammen, bringen es Fairtrade-Rosen sogar auf insgesamt 6,5-mal weniger Energieverbrauch im Vergleich zu jenen aus unserem niederländischen Nachbarland.

Deutschland ist Fairtrade-Rosen-Spitzenreiter

Es gibt also viele gute Gründe, auf Fairtrade-Blumen zu setzen. Das sehen auch die deutschen Verbraucher*innen so: Jährlich werden in Deutschland inzwischen deutlich über eine halbe Milliarde Rosen mit dem Siegel verkauft – mehr als in jedem anderen Land. Davon profitieren die Blumenarbeiter*innen in den Anbauländern: Über 3,5 Mio. Euro Fairtrade-Prämien flossen allein 2020 an die Beschäftigten auf zertifizierten Blumenfarmen Projekte wie Schulbedarf, Kindertagesstätten oder Fortbildungen zu finanzieren.