C20-Gipfel: Internationale Zivilgesellschaft fordert Politikwechsel von G20

Auf dem C20-Gipfel in Argentinien diskutieren zivilgesellschaftliche Organisationen über globale Zukunftsfragen und formulieren ihre einschlägigen Forderungen an die G20.

Logos von C20 und Venro

Die C20-Gruppe tagt in Argentinien und formuliert ihre Forderungen an die G20.

Pressemitteilung von Venro.

Auf dem C20-Gipfel heute und morgen in Argentinien diskutieren mehr als 600 zivilgesellschaftliche Organisationen über globale Zukunftsfragen und formulieren ihre Forderungen an die Gruppe der G20. Der Gipfel der Civil20 (C20) ist der Höhepunkt eines sechsmonatigen Konsultationsprozesses der globalen Zivilgesellschaft über die Politik der G20, deren Regierungschefs sich Ende November in Argentinien treffen.

C20 fordern sozial-ökologische Transformation

„Die C20 fordern, die wachstumsorientierten Weltwirtschaftsstrategien der G20 in Richtung einer sozial-ökologischen Transformation zu verändern. Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nicht mit den Rezepten der Vergangenheit bekämpfen, die unsere heutigen Probleme verursacht haben. Weltweite Armut, wachsende Ungleichheit zwischen arm und reich, Klimawandel und Umweltzerstörung sowie die Krise des Finanzsystems verlangen profunde Wechsel in unserem Wirtschafts- und Politikmodell. Anderenfalls nehmen wir in Kauf, dass Konflikte zunehmen und die Demokratie gefährdet wird “, sagt Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender des Verbandes für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Um diesen notwendigen Politikwechsel zu erreichen, begleitet der C20 die politische Arbeit der G20 kritisch, versucht Einfluss zu nehmen und im Sinne der Agenda 2030 Lösungen anzubieten.“

Zivilgesellschaftliche Partizipation ist elementar

„Wenn wir gemeinsam auf diesem Planeten in Frieden leben wollen, brauchen wir eine Politik, die auch die Interessen der armen Menschen aus den globalen Süden berücksichtigt und nicht nur die Interessen der zwanzig reichsten Industrie- und Schwellenländern. Darum ist es so wichtig, dass zivilgesellschaftliche Gruppen im G20-Prozess partizipieren und sich in den Ländern selbst ohne Einschränkungen engagieren können“, so Bornhorst. „Das ist umso wichtiger, da weltweit populistische oder autokratische Politik auf kurzsichtige nationale Interessen setzt und dadurch drängende Probleme verschärft. Wir erwarten also Taten von den G20 und einen Politikwechsel im Sinne einer gerechten Globalisierung für alle“

Was ist die C20-Gruppe?

Die C20 sind ein Zusammenschluss internationaler Organisationen der Zivilgesellschaft und seit 2012 offiziell als Beteiligungsgruppe der G20 anerkannt. In den vergangenen Monaten haben international besetzte Arbeitsgruppen Empfehlungen zu folgenden Themen erarbeitet: Anti-Korruption, Klima, Bildung, Beschäftigung, Energie, Gender, Globale Gesundheit, Umsetzung der Agenda 2030, ein förderndes Arbeitsumfeld, Ungleichheit, Infrastruktur, Investitionen, nachhaltige Entwicklung, Technologie und Digitalisierung.

Die G20, ein informeller Zusammenschluss der 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenstaaten und der EU, repräsentieren über 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts sowie drei Viertel des Welthandels. Die Regierungschefs und Vertreter einschlägiger Finanzinstitutionen beraten über Fragen globaler Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Presseanfragen und Kontakt:

Eva Wagner | 030/2639299-23 | e.wagner@venro.org 

TransFair e.V. ist Mitglied bei VENRO, dem Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 130 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.