Bananen-Kampagne: Der Handel muss handeln

Obwohl Nachhaltigkeit und Fairness die Themen der Stunde in unserer Gesellschaft sind, tobt um die Banane ein erbitterter Preiskampf – mit gravierenden Folgen, sowohl für die Produzent*innen im globalen Süden als auch für das weltweite Klima. Fairtrade Deutschland nimmt das zum Anlass, mit einer breit gestreuten Kampagne über Vorteile der Fairtrade-Banane und über ihren Mehrwert für Handel und Konsument*innen zu informieren.

Mit eingängigen Claims und einer poppig-bolden Bildsprache schafft die Kampagne Awareness für die Vorzüge der Fairtrade-Banane und will so Handelsunternehmen von Neulistungen überzeugen.

Konkurrenz und Existenzängste

Auf großen Bananenplantagen herrschen zum Teil katastrophale Arbeitsbedingungen mit Arbeitszeiten von bis zu 15 Stunden und willkürlichen Gehaltszahlungen, die meist weit unter dem Mindestlohn liegen. Gegen diese Zustände geht Fairtrade Deutschland schon seit fast 30 Jahren an. Doch auch die Kleinbauernfamilien fürchten aktuell um ihre Existenz: Sie stehen in ständiger Konkurrenz mit riesigen Bananenplantagen und können dem Preisdruck, der von Exporteuren, Importeuren und Supermärkten ausgeht, nicht standhalten.

Hinzu kommt: Bananen sind „Pestizid-Weltmeister“ – in keiner anderen Industrie werden Schädlingsbekämpfungsmittel unkontrollierter eingesetzt. Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln birgt große Risiken für Mensch und Natur, wie zum Beispiel gesundheitliche Schäden oder Verlust der Biodiversität.  Die Banane leidet, und die Menschen in der Wertschöpfungskette mit ihr. Hier setzen die Fairtrade-Standards an und tragen zu einer nachhaltigen und langfristigen Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie zum Umweltschutz bei.

Fünf Motive, eine Message

Um auf die vielfältigen Vorzüge der Fairtrade-Banane aufmerksam zu machen, hat Fairtrade Deutschland eine aussagekräftige, fünf verschiedene Motive umfassende Kampagne umgesetzt. Auftakt bildet eine Fachanzeigen-Serie, die etwa in der „Lebensmittel Zeitung“ geschaltet und digital verlängert wird. „Unsere Bananen haben keinen Beigeschmack“ prangt in weißen Lettern auf knallig-farbigem Grund, oder auch: „Unsere Bananen sind jeden Cent wert“. Denn da, wo das Fairtrade-Siegel draufklebt, sind Mindestpreise sowie Prämien für Bäuerinnen und Bauern, Frauenförderung, das Verbot von Kinderarbeit plus nachhaltige Anbaumethoden, überwiegenden nach Bio-Standards, drin.

Handel als Vorreiter

Eine Verlängerung der Kampagne über B2C-Medien ist bereits in Planung. Darüber hinaus ist eine Implementierung in die Impact Diaries angedacht. Auf dieser neuen Plattform, auf der Fairtrade Projekte für existenzsichernde Einkommen vorstellt, berichten Produzent*innen in kurzen selbstgedrehten Videotagebüchern über die Auswirkungen und Veränderungen durch Fairtrade. Schirmherrin des Projektes ist Schauspielerin Emilia Schüle.

Mit eingängigen Claims und einer poppig-bolden Bildsprache schafft die Kampagne Awareness für die Vorzüge der Fairtrade-Banane und will Handelsunternehmen von Neulistungen überzeugen. Schließlich erwarten vor allem auch Konsument*innen eine Veränderung der prekären Umstände rund um die beliebte Frucht – und dabei eine Vorreiterrolle von Handel und Industrie. Es ist höchste Zeit, ein Zeichen zu setzen und endlich Transparenz zu schaffen: Um etwas zu bewegen, braucht es alle. Auch den Handel.