Fair Change durch FairChain? Vorstellung des FairChain-Konzeptes im Rahmen von Social Entrepreneurship

Vortrag von Fabienne Zühlke

 

Wir haben uns aufs Gewinnen spezialisiert – und die anderen aufs Verlieren festgelegt.

- Stephan Lessenich

 

Unter „wir“ versteht Stephan Lessenich in seinem Buch Neben uns die Sintflut (2017) die Wohlstandsbürger*innen der reichen, kapitalistischen Gesellschaften des Globalen Nordens. Die „anderen“ sind hingegen große Bevölkerungsmehrheiten in den ärmeren, als weniger „entwickelt“ empfundenen Regionen des Globalen Südens (vgl. ebd., S. 23–25). Grund für diese Dichotomie sind u. a. die seit der Kolonialisierung existierenden und bis heute bestehenden Machtasymmetrien in globalen Wertschöpfungsketten (WSK). Wenngleich der Kolonialismus offiziell lange vorbei sein mag, seine Folgen sind in den rohstoffreichen Anbauländern des Globalen Südens, meist ehemaligen Kolonien, bis heute spürbar.

 

Wie aber lässt dich die Ungleichheit in den globalen WSK überwinden? Vor allem durch eine Verlagerung der WSK in die Anbauländer des Globalen Südens. Genau diesen Gedanken greift das sogenannte „FairChain-Konzept“ auf. Gemeint ist ein unternehmerisches Konzept, welches von sogenannten Sozialunternehmen angewandt wird und die Verlagerung der Wertschöpfungsprozesse in die Ursprungsländer zum Ziel hat. Dahinter steckt der Gedanke, dass wenn Produkte direkt am Ort der Erzeugung auch weiterverarbeitet werden, die damit einhergehende Wertschöpfung vor Ort verbleibt und weitere vielfältige positive Effekte entstehen.

 

Der Vortrag stellt zum einen das FairChain-Konzept vor und zum anderen deutsche Sozialunternehmen, welche dieses Konzept anwenden. Ebenso erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit ebendiesem Ansatz, indem erläutert wird, was FairChain tatsächlich leistet, aber auch wo die Grenzen liegen und es eventuell Nachbesserungsbedarf gibt.

 

Der Vortrag findet bei Zoom statt. Anmeldung per Mail an fairtrade@uni-bonn.de

Online - Zoom
Online-Zoom, 53115 Bonn


Beginn: 17:00 Uhr