Die Vanille-Kooperative Soarano in Madagaskar

Die Vanillekooperative Soarano ist ein Zusammenschluss mehrerer Vanilleorganisationen rund um das Dorf Ambodiampana, nahe der Küstenstadt Sambava in der Region Sava. Diese Gegend an der Nordküste Madagaskars ist berühmt für den Vanilleanbau.

Am Ufer des Flusses Androranga werden die Vanilleplantagen seit 2008 unter ökologischer Landwirtschaft geführt, seit 2011 ist die Kooperative zusätzlich Fairtrade-zertifiziert.

Die Vanille-Kooperative Soarano in Madagaskar

Vanille aus Madagaskar ist weltweit auch als Bourbon-Vanille bekannt. HINWEIS: Die Kooperative wurde im Juli 2021 von FLOCERT dezertifiziert und arbeitet aktuell an einer Rezertifizierung.

Soarano Vanille

Village d’Ambodiampana
Ambodiampana
République de Madagascar

Etwa 230 Mitglieder sind der aufstrebenden Vanille-Kooperative Soarano angeschlossen, davon sind knapp 40% weiblich. Sie bewirtschaften zusammen ca. 120 Hektar Land - im Durchschnitt besitzt jedes Mitglied etwa 0,5 Hektar. Die jährliche Gesamtproduktion beträgt über 26 Tonnen (Stand 2013).

Die grüne Vanille ist bei der Ernte unbehandelt, ein Teil wird aber von den Angehörigen der Kooperative selbst veredelt: Nach der Ernte werden die reifen Vanilleschoten per Hand sortiert, einige Stunden lang in der Sonne getrocknet und anschließend wieder abgedeckt, um zu "schwitzen" und so ihre Feuchtigkeit zu bewahren, bevor sie verpackt und für den Verkauf gelagert werden.

Durch den starken Anstieg der Verkaufszahlen für grüne Vanille, konnte der Gesamtumsatz und damit auch die Fairtrade-Prämie in den letzten Jahren gesteigert werden.

 

Fairtrade-Prämie zeigt Wirkung

Die Bevölkerung Madagaskars leidet unter starker Armut und Hunger. Die instabile Währung, klimatisch bedingte Umweltprobleme und eine hohe Arbeitslosigkeit machen den Menschen zu schaffen. Ein Hoffnungsschimmer für die sinkende Volkswirtschaft ist jedoch der Vanillesektor.

Die Fairtrade-Prämie für grüne Vanille beträgt 0,5 US $ pro Kilogramm (Stand 2014). Die seit 2008 erhaltenen Prämienbeträge werden transparent verwaltet und über deren Verwendung demokratisch bei der Vollversammlung, die das oberste Entscheidungsgremium des Vereins ist, entschieden.

Langfristige Ziele der Kleinbäuerinnen und -bauern sind die Qualitätssteigerung der Vanille durch ökologische Landwirtschaft und die Verbesserung des Lebensstandards durch den Verkauf der Vanille nach den Kriterien des Fairen Handels.

 

Investitionen und Kontrolle

Mit Hilfe der Mehreinnahmen durch die Fairtrade-Prämie konnten bereits einige Investitionen getätigt werden: Unter anderem wurden Mobiltelefone mit Geld von der Fairtrade-Prämie erworben, um den Informationsfluss zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Dörfer zu verbessern.

Zudem wurde ein effizientes, internes Kontrollsystem etabliert. Durch die Fairtrade-Zertifizierung konnten unter anderem auch wichtige gesellschaftliche Investitionen in Bildung und Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sambava getätigt werden.



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