Workshop 3 – Entwicklung neuer Märkte

Von Direktvermarktung zu Brandownership – Neue Märkte, Neue Vertriebswege, Neue Wertschöpfung?

Moderation: Ute Holtmann, EHI Retail Institute GmbH
TransFair Co-Moderation: Alexander Bornat, TransFair e.V.

In diesem Workshop diskutierten Vertrerterinnen und Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Medien über die Herausforderungen zukünftiger Vertriebswege und die Erschließung neuer Märkte, für Fairtrade-zertifizierte Produkte. Angesetzt wurde bei der Digitalsierung und ihren Möglichkeiten, da sie ein Treiber von vielen kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen ist. Dabei wurden die Auswirkungen des digitalen Wandels für die Menschen in Produktionsländern, sowie den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern erörtert, um Lösungsansätzen für den Umgang mit diesen Herausforderungen zu finden.

Herausforderungen und Lösungsansätze:

Die TeilnehmerInnen des Workshops  formulierten zunächst die wichtigsten Herausforderungen für die nächsten Jahre und arbeiteten anschließend  in Kleingruppen Lösungsansätzen für diese heraus:

  • Kundenorientierte Kommunikation bewirkt, dass sich das Vertrauen von Konsument*innen in höheren Absatzzahlen niederschlägt.
    Das übergeordnete Kommunikationselement muss nach Meinung der Teilnehmenden die gesicherte Glaubwürdigkeit sein. Insgesamt muss die Kommunikation mutiger werden, da waren sich alle einig. So könnte Fairtrade dafür mit prominenten Unterstüzerinnen und Unterstützer als Testimonials werben. Vor allem sollen eine positive Wertigkeit und Qualität kommuniziert werden. Dabei müssen zwei Eigenschaften gesichert sein: Klarheit und Wahrheit.

    Als Lösungsansatz fasste die Gruppe zusammen: „Fairtrade wird in seiner Kommunikation mutiger sein und stärker mit bekannten Testimonials zusammenarbeiten.“
  • Die Politik schafft klare gesetzliche Förderung des fairen Konsums.
    Nach Meinung der Teilnehmer*innen sollen soziale und ökologische Mindestkriterien für Produktion und Handel so definiert werden, dass sie ausreichend verifizierbar sind. Diese Mindestkriterien sollen in die Gesetzgebung einfließen (z.B. „due diligence“). Voraussetzung ist eine Basisdefinition zu Nachhaltigkeit und Sozialverantwortung. Danach könnten steuerliche Instrumente genutzt werden.

    Als Lösungsansatz ergab sich in der Gruppe: „Soziale und ökologische Kriterien für den fairen Handel werden auf politischer Ebene definiert und festgelegt und steuerliche Erleichterungen für faire Produkte werden eingerichtet.“
  • Bis 2015 werden 30 Prozent der Fairtrade-Produkte über Online-Plattformen und Lieferdienste verkauft.
    Das ist der Lösungsansatz der Gruppe: „Eine mutige und progressive Online-Strategie für Produkte mit Fairtrade-Siegel liegt vor, zum Beispiel mit einem Belohnungssystem für faire Einkäufe im Internet und Ursprungsinformationen.“

Visuelle Dokumentation des Workshops