Fairtrade auf der IPM in Essen

Aktuelle Studie bestätigt: Fairtrade-Rosen aus Kenia mit besserer Umweltbilanz als hiesige Rosen!

Rosenverarbeitung in Kenia

Kenianische Rosen nach Fairtrade-Standard haben oft eine bessere Umweltbilanz als europäische.

Essen/Köln, 16. Januar: Regional ist immer die bessere Wahl? Nein! Das bestätigt eine aktuelle Studie (Download, PDF, 787 KB) vom Migros-Genossenschafts-Bund und Fairtrade International: Sie vergleicht die Umweltbilanz von Schnittrosen aus Holland, Kenia und Ecuador hinsichtlich Umweltfaktoren wie Energie, Transport sowie Verpackung. „Rosen aus Afrika haben zwar eine weite Reise hinter sich, bevor sie bei Floristen und Supermärkten landen, oft aber eine bessere Ökobilanz als europäische“, bestätigte TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath. Zudem verbessern Fairtrade-Blumen Lebens- sowie Arbeitsbedingungen in Anbauländern. Mehr über die Wirkungsweise von Fairtrade können Besucher vom 22. - 25.01. live auf der IPM in Essen erfahren, wo spannende Gäste wie der Global Product Manager von Fairtrade Africa am Stand von TransFair e.V. aus ihrem Arbeitsalltag erzählen.

Ein Großteil der In Deutschland verkauften Blumen (rund 80 Prozent) kommt von Blumenfarmen des globalen Südens wie Kenia, Äthiopien, Tansania oder Ecuador. Während Schnittrosen aus Holland zwar kürzere Transportwege vorweisen, haben Rosen aus Afrika eine bessere Umweltbilanz im Anbau. Das liegt vor allem an den idealen klimatischen Bedingungen Afrikas, die ein energieaufwendiges Beheizen der Treibhäuser überflüssig machen. Darüber hinaus punkten fair gehandelte Rosen aus Kenia mit deutlich geringerem Pestizideinsatz als konventionelle kenianische Rosen. Fairtrade-Rosen sind aber nicht nur gut fürs Gewissen und die Umweltbilanz, sondern vor allem für die Beschäftigten in den Anbauländern: „Wer Rosen mit Fairtrade-Siegel kauft, unterstützt neben nachhaltigen Anbaupraktiken auch Arbeitsschutz, Arbeitsverträge und Mindestlöhne für die Beschäftigten“, so TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath.

2018: Wachsender Markt für faire Blumen

Dass faire Rosen die bessere Alternative sind, finden auch immer mehr Verbraucher: Neueste Zahlen zeigen eine Absatzsteigerung zum Vorjahr von drei Prozent. Rund 418 Millionen Rosen wurden 2018 mit dem Fairtrade-Siegel verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von 28 Prozent. Gerade um Tage wie Valentinstag, Weltfrauentag und Muttertag boomt das Blumengeschäft. Umso wichtiger, hier zu fairen Rosen zu greifen: „Obwohl der Markt von fairen Rosen wächst, sind noch immer fast 60 Prozent der Farmen nicht zertifiziert und die Arbeitsbedingungen dort schlecht. Gerade alleinerziehende Frauen brauchen einen sicheren Arbeitsplatz mit festem Arbeitsvertrag, Mutterschutz, Überstundenregelungen und vielem mehr, wie sie die Fairtrade-Standards vorschreiben. Nur wenn Handel und Kunden auf faire Rosen setzen, können wir die Lebensbedingungen aller Arbeiter langfristig verbessern“, erklärte Richard Kiprotich, globaler Produktmanager für Blumen bei Fairtrade Afrika im Vorfeld der IPM.

Aldi stellt auf Fairtrade-Rosen um

Gute Aussichten für Blumenarbeiter*innen in Kenia: Der Discounter Aldi stellte Anfang dieses Jahres flächendeckend alle 40 cm-Schnittrosen auf Fairtrade um und zieht damit mit anderen großen Supermärkten gleich. Als besonderes Angebot können Kundinnen im Rahmen einer Social Media Aktion zudem noch bis Ende Januar ihre Wunschverpackung für die bunten Sträuße wählen. Mehr Infos auf https://www.facebook.com/ALDI.SUED/

Frauenpower im März: Expertenbesuch aus Kenia

Fast zeitgleich mit der Internationalen Pflanzen Messe startet am 19.01. auch die diesjährige Flower-Power-Kampagne von TransFair e.V., die Frauenrechte in den Anbauländern in den Mittelpunkt stellt: Rund die Hälfte der im Blumensektor Beschäftigten sind Frauen. Eine von ihnen ist die 51-jährige Mary Karanja. Vor zwei Jahren startete sie als einfachere Blumenpflückerin – mittlerweile ist sie Teamleiterin auf einer Fairtrade-zertifizierten Rosenfarm in Kenia. „Fairtrade schafft bessere Arbeitsbedingungen auf den Farmen und hilft Frauen, unabhängiger und stärker zu werden – auf der Arbeit, aber auch zu Hause als Frau und Mutter“, erklärte sie. Gemeinsam mit TransFair reist die vierfache Mutter Anfang März durch Deutschland, um sich für den fairen Handel und Frauenrechte starkzumachen. Im Rahmen der Flowerpower-Kampagne wird sie bundesweit auf Veranstaltungen aus ihrem Leben berichten. Mehr Infos unter www.fairtrade-deutschland.de/flowerpower