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Banana Fairday 2018

Verbraucher wünschen sich 100 Prozent Fairtrade-Bananen bei Edeka, REWE und Aldi.

Verkündung der Voting-Ergebnisse am Aktionstag

Verbraucher*innen wünschen sich von der Supermarkt-Kette Edeka eine Komplettumstellung des Bananen-Sortiments auf 100 Prozent Fairtrade.

  • Bei der großen Abschlussveranstaltung zum Banana Fairday auf dem Kölner Heumarkt präsentierte TransFair e.V. die Handelskette Edeka als Sieger des Online-Votings „Welcher Supermarkt soll auf 100 Prozent Fairtrade-Bananen umstellen“, REWE und Aldi folgen auf den Plätzen 2 und 3
  • Bereits am Mittwoch kündigte Lidl an, als erster Supermarkt in Deutschland sein Bananen-Sortiment komplett auf Fairtrade umzustellen.
  • Mit bundesweiten Aktionen machte TransFair im Rahmen der Bananen-Kampagne zwei Wochen lang Verbraucher*innen auf die Missstände im Bananenhandel aufmerksam.

Am Freitag fand die große Bananen-Kampagne von TransFair auf dem Kölner Heumarkt mit dem Banana Fairday ihren Abschluss. Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair, präsentierte das Ergebnis des Online-Votings zur Bananen-Kampagne: Verbraucher*innen wünschen sich von der Supermarkt-Kette Edeka eine Komplettumstellung des Bananen-Sortiments auf 100 Prozent Fairtrade. Die Plätze zwei und drei gingen an REWE und Aldi.

Vorbild Lidl

Ein klares Signal des Handels für Fairtrade war schon am Mittwoch von Lidl ausgegangen: Der Lebensmittel-Discounter kündigte an, als erster Supermarkt in Deutschland ab Mitte Oktober schrittweise in allen Filialen nur noch fair gehandelte Bananen anzubieten.

Dieter Overath zeigte sich erfreut: „Dass mit Lidl ein erster großer Akteur diesen wichtigen Schritt in Richtung Fairtrade gemacht hat, ist ein gutes Zeichen und wird als Beispiel hoffentlich Schule machen. Als nächstes werden wir auf Edeka, REWE und Aldi zugehen, um über die Umstellung auf Fairtrade-Bananen zu sprechen. Wir stehen aber erst am Anfang einer dringend nötigen Umstellung und hoffen, dass unsere Kampagne noch mehr Händler erreichen und motivieren kann.“

Die faire Banane interaktiv erleben

Beim Banana Fairday auf dem Heumarkt lockte ein Marktstand mit vermeintlichen Billig-Bananen Passant*innen an, die dann durch Fairtrade-Mitarbeiter und Mitmach-Aktionen zu den prekären Arbeitsbedingungen im Bananenhandel informiert wurden. Der kolumbianische Bananenkleinbauer Richard Padilla Duran sowie Willy Paredes, Fairtrade-Koordinator im Produzentennetzwerk CLAC in Peru, informierten aus erster Hand über die Wirkung des fairen Handels.

In den zurückliegenden zwei Wochen hatte TransFair Schulen, Städte und weitere engagierte Unterstützer*innen zu lokalen Aktionen aufgerufen, um auf die Missstände im Bananenhandel hinzuweisen. In Berlin, Bremen, München, Hamburg, Saarbrücken, Leipzig, Frankfurt, Stuttgart und Dortmund waren als Bananen kostümierte Promoter*innen auf zentralen Plätzen unterwegs und machten Passantinnen und Passanten auf den Banana Fairday aufmerksam.

Der Handel hat es in der Hand

Hintergrund der Bananen-Kampagne: Billige Bananen machen arm! Der Preisdruck entlang der Lieferkette führt zu schlechter sozialer Absicherung, niedrigen Einkommen und Umweltverschmutzung. Fairtrade schneidet im Vergleich zum konventionellen Anbau deutlich besser ab, aber nur jede zehnte Banane in Deutschland wird aktuell mit Fairtrade-Siegel verkauft. „Der Preis, zu dem Supermärkte hierzulande konventionell gehandelte Bananen anbieten, entspricht in keiner Weise den realen Produktionskosten. Existenzsichernde Löhne, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Umwelt- und Klimaschäden werden hier nicht hinreichend berücksichtigt“, erklärt Dieter Overath. „Ausschlaggebend für die niedrigen Preise ist insbesondere der enorme Druck, den die Supermärkte auf die gesamte Lieferkette ausüben.“ Dies hatten im Frühjahr 2018 die Organisationen True Price und Trucost in einer Studie belegt. „Wie die neueste Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, wären 5 von 10 Verbrauchern in Deutschland allerdings bereit, deutlich tiefer für faire Bananen in die Tasche zu greifen“, so Overath weiter. „Dass fairer Bananenhandel funktionieren kann, zeigen auch unsere Nachbarn. In den Niederlanden bieten bereits mehrere Supermarktketten, wie Plus und Spar, ausschließlich Fairtrade-Bananen an.“ Auch in der Schweiz hat Coop bereits im Jahr 2004 auf 100 Prozent Fairtrade-Bananen umgestellt. Und jetzt auch Lidl in Deutschland.