Fairtrade-Honig ist eine gute Alternative

Laut utopia.de ist Fairtrade-Honig keine Konkurrenz für in Deutschland produzierten Honig, da heimische Bienen unseren Bedarf bei Weitem nicht decken können.

Sandri Lizeth García Herrera, 20, holds a frame of honeycomb before putting it into a centrifuge. CIPAC, Cooperativa Integral de Producción Apicultores de Cuilco, is a Fairtrade-certified honey-producing organisation in Cuilco, Huehuetenango, Guatemala.

Fairtrade-Honig aus Entwicklungs- und Schwellenländern stellt keine Konkurrenz für die regionale Honigproduktion dar. Bild: Sean Hawkey

Nur rund 30 Prozent des Honigs, den wir über das Jahr verteilt konsumieren, kommt aus Deutschland. Der Großteil wird importiert, vornehmlich aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Daher empfiehlt die Nachhaltigkeitsplattform utopia.de, beim Kauf von Honig neben der Regionalität auch auf die Fairtrade-Zertifizierung zu beachten.

Fairtrade-Honig wird in den Entwicklungs- und Schwellenländern ausschließlich von Kleinbauern produziert. Für sie ist der Honig ein wichtiges Nebenprodukt. Fairtrade gibt den Bienenzüchter*innen und ihren Familien eine Sicherheit, und hilft ihnen dabei, dass sie ihren Honig zu festen Mindestpreisen am Weltmarkt verkaufen können. Die Bienenzüchter-Organisationen werden direkt mit den Fairtrade-Käufern in Kontakt gebracht. Dadurch fallen Zwischenhändler weg und die Handelswege verkürzen sich. Zusätzlich zum Einkaufspreis wird eine Fairtrade-Prämie bezahlt. Diese muss von den Bienenzüchter-Organisationen für soziale, ökologische und ökonomische Investitionen verwendet werden.

Bienen von herausragender ökologischer und ökonomischer Bedeutung

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ sagte Albert Einstein bereits 1949. Inzwischen herrscht wissenschaftlicher Konsens über die große Bedeutung von Honigbiene und Wildbiene. Somit gilt die Honigbiene nach Rind und Schwein weltweit als das drittwichtigste Nutztier. Das Helmholzzentrum für Umweltforschung (UFZ) schätzt den ökonomischen Wert auf 190 bis 310 Milliarden Euro jährlich. Die Bestäubung von Nutzpflanzen ist allerdings nicht nur von ökonomischer Bedeutung, sondern bildet auch die Grundlage für einen Großteil der globalen Nahrungsmittelproduktion.

Seit Jahren ist weltweit verstärkt ein Sterben von Bienenvölkern zu beobachten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und in der Wissenschaft ist dieses Thema noch nicht abschließend geklärt. Es herrscht allerdings eine gewisse Einigkeit darüber, dass ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren der Grund für das Bienensterben ist:

  1. Die moderne Landwirtschaft; insbesondere der vermehrte Einsatz von Agro-Chemikalien und  genmanipuliertem Saatgut.
  2. Viren und Krankheitserreger; die Varroamilbe wird von vielen Forschern als Hauptursache für das Bienensterben gesehen.
  3. Der Klimawandel; z.B. durch vorgezogene Blütephasen, lange Wärmeperioden im Winter oder starke plötzliche Temperaturveränderungen.

Die Fairtrade-Umweltstandards beschränken den Einsatz von Agro-Chemikalien, verbieten genmanipulierte Pflanzen und fördern eine nachhaltige Produktion. Außerdem bekämpft Fairtrade den Klimawandel. Somit werden die Imker*innen und deren Bienenvölker in Lateinamerika unterstützt und Fairtrade setzt sich aktiv gegen das Bienensterben ein.

Zahlen zur Versorgung mit Honig in Deutschland

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lag die Importmenge 2017 bei 87.000 Tonnen und die Exportmenge bei 21.900 Tonnen. Dadurch stieg der Importüberschuss 2017 um 10 Prozent im Mittel der letzten fünf Jahre. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 1,144 Kilogramm was zu einem Gesamtkonsum von 94.500 Tonnen geführt hat. Mit einer Produktionsmenge von 26.800 Tonnen lag der Selbstversorgergrad bei der Honigproduktion in Deutschland bei knapp 30 Prozent.