Bäuerliche Rechte stärken – weltweite Diskriminierungen stoppen!

Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert: Bundesregierung muss sich klar zu Rechten von Bauern und Bäuerinnen weltweit bekennen und UN-Erklärung zustimmen

zivilgesellschaftliches Bündnis

TransFair e.V. fordert gemeinsam mit seinen Verbündeten: Die Bundesregierung muss sich klar zu Rechten von Bauern und Bäuerinnen weltweit bekennen und UN-Erklärung zustimmen.

Die circa zwei Milliarden Kleinbauern und -bäuerinnen sowie andere Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, sind weltweit systematischen Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Insbesondere im globalen Süden werden diesen Bevölkerungsgruppen durch die Ausbeutung und Privatisierung natürlicher Ressourcen wie Land, Wasser oder Saatgut zunehmend ihre Lebensgrundlage entzogen.

Weltweite Zunahme von Vertreibungen und Konflikten

Menschenrechtsverteidiger*innen, die sich für ihre Rechte einsetzen, werden kriminalisiert oder sogar ermordet. Alleine in Brasilien wurden auf Grund von Landkonflikten im Jahr 2017 65 Kleinbauern und –bäuerinnen umgebracht. Berichte weltweiter Bauernorganisationen sowie von UN-Vertragsausschüssen und UN-Sonderberichterstatter*innen zufolge nehmen Vertreibungen in ländlichen Gebieten, Konflikte um Land- und Wasserressourcen, die Verdrängung bäuerlichen Saatguts und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen von Landarbeiter*innen insbesondere seit der globalen Finanz- und Hungerkrise im Jahr 2008 zu.

Gerade als Folge der Finanzkrise haben Investor*innen die Ressource Land als hochrentable Anlagemöglichkeit entdeckt und kaufen oder pachten immer größere Flächen. Regierungen gewähren den Interessen der Investor*innen häufig Vorrang gegenüber grundlegenden Menschenrechten kleinbäuerlicher Gemeinschaften.

Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen fordert TransFair e.V. von der deutschen Bundesregierung und der EU: 
 

  • sich aktiv und unterstützend in den Prozess zur Erarbeitung der UN-Erklärung für die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, einzubringen und sich für eine Erklärung stark zu machen, die nicht hinter bestehendes Völkerrecht zurückfällt, sondern zu seiner notwendigen Weiterentwicklung beiträgt: das sowohl in der voraussichtlich letzten Sitzung der Arbeitsgruppe im April 2018, als auch bei der Beschlussfassung im Menschenrechtsrat im Juni/Juli 2018 und in der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) im September 2018;
  • im Weiteren die Erklärung zu stärken, indem sie zügig einen Prozess einleiten, um die in der Erklärung definierten Rechte umzusetzen;  
  • mit allen politischen und juristischen Mitteln auf die sich verschärfende Menschenrechtslage von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen ländlichen Bevölkerungsgruppen zu reagieren und die an ihr verübten Menschenrechtsverletzungen zu stoppen